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Feuerwache



Mit dem Landesgesetz über den Brandschutz, der Allgemeinen Hilfe und dem Katastrophenschutz vom 1. Juli 1974 wurden die im Jahre 1972 gebildeten Verbandsgemeinden zum Träger der Feuerwehren bestimmt. Ab dem 1. Januar 1975 war die Verbandsgemeinde somit für die Aufstellung und Unterhaltung der Feuerwehren zuständig.

Für die Verbandsgemeinde Bad Bergzabern wurde die Feuerwehr Bad Bergzabern zur Stützpunktfeuerwehr erklärt.

Dies und auch die Bautätigkeit in der Stadt (Kreiskrankenhaus, Altenheime, Fachkliniken etc.) machten die Anschaffungen weiterer Fahrzeuge notwendig. So wurde 1977 eine Drehleiter (DL 30) und ein Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) bei der Firma Metz, Karlsruhe gekauft. Durch die immer rascher wachsende Technologisierung musste auch die Feuerwehr den neuen Verhältnissen angepasst werden. So ersetzte 1986 ein Rüstwagen (RW 1) das alte Unfallhilfefahrzeug aus dem Jahr 1962.

Jahre 1990 wurde ein Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) und im Jahr 1991 ein Einsatzleitwagen (ELW1) als Ersatzbeschaffung getätigt. Das TLF wurde mit modernsten Geräten ausgestattet. Im Jahr 1994 wurde ein Mehrzweckfahrzeug (MZF 2) in einer Gemeinschaftsaktion mit 5 anderen Verbandsgemeinden angeschafft. Der Landkreis SÜW ersetzte im Jahr 1996 den Gerätewagen – Öl aus dem Jahre 1971 durch einen Gerätewagen Gefahrgut 1 (GWG 1). 1998 wurde ein Manschaftstransportwagen (MTW 1) für die Jugendfeuerwehr und die Aktiven beschafft.
Das alte Feuerwehrhaus aus dem Jahre 1954 war 1965/66 um 3 Stellplätze und im Jahr 1981 um nochmals 2 Stellplätze erweitert worden. Eine Vergrößerung war aber ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich, da die Grundstücksgröße keine Erweiterung mehr gestattet.

Anfang der 80er Jahre wurde bereits ein Neubau ins Auge gefasst. Es dauerte allerdings bis 1994 bis ein geeigneter Standort gefunden wurde. Mit der Konversion und der Aufgabe des Bundeswehrstandorts an der Kapeller Straße wurde von der Stadt ein Grundstück zur Verfügung gestellt, das den Anforderungen der Feuerwehr entsprach.

Nach dem die Standortfrage geklärt war, konnte von Seiten der Verwaltung nun die Anträge auf Zuschuss beim Land Rheinland-Pfalz und Kreis Südliche Weinstraße gestellt werden.

Bis das neue Haus erstellt war, musste aber vorab noch die Platzprobleme der Feuerwehr geklärt werden. Durch die Zunahme der Fahrzeuggrößen und Ausrüstungsgegenständen traten erhebliche Platzprobleme auf. Ein Teil der Fahrzeuge konnten nicht mehr in den Fahrzeughallen untergebracht werden. Die Stadt Bad Bergzabern stellte ein Hallenteil in einer alten Blechhalle zur Verfügung, die allerdings nicht für Fahrzeuge und hochwertige Ausrüstungsgegenstände geeignet war. Dort wurden dann weniger empfindliche Gegenstände gelagert. Die Sparkasse SÜW stellte eine ehemalige Kfz-Wartungshalle in der Sudetenstraße in unmittelbarer Nähe der alten Wache kostenlos zur Verfügung. Ohne diese beiden Hallen wäre es unumgänglich gewesen, teures Material und Fahrzeuge im Hof zu lagern.

Aber auch im Haus selbst wurden Umbauarbeiten von den Wehrmännern vorgenommmen. Eine vorhandene Dusche musste einer Küche weichen, da der Verpflegung der Mannschaft bei längeren Einsätzen Vorrang eingeräumt wurde.

Durch die Umstellung der Alarmierung auf die Rettungsleitstelle Landau wurde die dauernde Besetzung der Feuerwache nicht mehr notwendig. Der hauptamtliche Gerätewart konnte nun in sein eigenes Haus umziehen und die Feuerwehr nutzte die freiwerdenden Räume.

Als weiterer Schritt, wurde im November 1998 die Jugendfeuerwehr gegründet. Für sie wurden getrennte Umkleideräume geschaffen. Für die Wehrführung konnte ebenfalls ein Raum in Eigenarbeit errichtet und mit gespendeter Büroeinrichtung und EDV ausgestattet werden.

Die Kameraden bauten zwischenzeitlich in der Fahrzeughalle eine provisorische Atemschutzwerkstatt direkt neben den Großfahrzeugen. Ein anderer Teil der Halle wurde zur Kleiderkammer und Lagerraum umgestaltet. Eine Aufnahme von weiblichen Mitgliedern war aber immer noch nicht möglich, da es an Umkleide- und Waschmöglichkeiten weiterhin mangelte.

Das mittlerweile beauftragte Planungsbüro K-plan ermittelte in enger Zusammenarbeit mit der damaligen Bezirksregierung, dem Brandschutzreferat beim Innenministerium und der Kreisverwaltung SÜW die zuschussfähigen Kosten. Das von der Feuerwehr Bad Bergzabern aufgestellte Raumbuch musste aus Kostengründen nochmals überarbeitet und reduziert werden. Nachdem das neue Raumkonzept von allen Gremien akzeptiert wurde, nahm die Firma K-plan die Umsetzung in Plänen vor.

Durch unermüdliches Nachfragen von Seiten der Verbandsgemeindeverwaltung und MdL Heinz Leonhard konnte der Zuschuss vom Land Rheinland-Pfalz kurzfristig bewilligt werden. Einziges Manko war die Höhe des gewährten Zusschusses in Höhe von 2,2 Mio. DM. Bei der Antragstellung und Finanzierungsberechnung war man von einer Zuschusshöhe von mindestens 40 % ausgegangen. Dank der umsichtigen Finanzpolitik der Verwaltung konnte der Bau, wie geplant, in Angriff genommen werden. Die bestehenden Baracken wurden abgerissen und die auf dem Grundstück befindlichen Bäume durch die Feuerwehr gefällt und entsorgt.

Am 15. Juni 1998 wurde der Spatenstich in Anwesenheit von Frau Landrätin Riedmaier, Herrn VG-Bürgermeister Klein, Mitglieder des Verbandsgemeinde- und Stadtrates, der Feuerwehr und Presse sowie einer Vielzahl von Gästen vorgenommen.

Innerhalb von nur 5 1/2 Monaten wurde am 9. Dezember 1998 Richtfest unter Anwesenheit aller politischen Entscheidungsträgern, der Feuerwehren der Verbandsgemeinde, der Presse und den ausführenden Firmen gefeiert.

Das Generalunternehmen, Firma Wolf und Müller, Karlsruhe konnte mit seinen Nachunternehmen die vorgegebene Bauzeit einhalten und das Gebäude am 28.07.99 an den Bauherrn übergeben.

Verschiedene Nacharbeiten mussten noch bis Mitte September getätigt werden, bevor der Umzug von Mannschaft und Gerät in das neue Haus Ende September erfolgen konnte.

Die veranschlagten Kosten von rund 7 Mio. DM konnten eingehalten werden, obwohl unvorhergesehene Kosten von ca. 320.000,- DM entstanden. Dies zeugt davon, dass trotz Planungskostenstand 1994 und Ausführungszeitraum 1998/2000 mit all seiner zwischenzeitlichen Kostensteigerung eine sinnvolle Verwendung der bereitgestellten Gelder erfolgte.

Eine vorhergesagte Kostenerhöhung blieb aus, was sicherlich auch auf die Mitarbeit und Einbindung der Feuerwehr von Beginn an zurück zu führen ist.

Technische Daten:

Grundstücksfläche ca. 5.500 qm
Bebaute Fläche 1.270 qm
Nutzfläche 1.780 qm
Wohnfläche der Hausmeisterwohnung 122 qm
Brutto-Rauminhalt 9.800 m³
Schlauchturmhöhe ca. 20 m aus Stahlbeton
Bauweise Konventioneller Mauerwerksbau
Bedachung (Ziegel verputzt) mit Stahlbetondecken, Dachtragewerk aus Stahl, Dachdeckung in Titanzinkblech
Kostenschätzung und Feststellung ca. 7 Mio. DM
Landeszuschuss 2,2 Mio. DM
Kreiszuschuss 1,4 Mio. DM