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Erste Tunnelübung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Bergzabern

Im Rahmen eines Übungsabends der Freiwilligen Feuerwehr Bad Bergzabern fand die erste Übung an der Tunnelbaustelle, am südlichen Ortsausgang von Bad Bergzabern, statt.

Den Einsatzkräften bot sich ein Szenario, das hoffentlich nie eintreten wird – weder in der Bauphase, noch im tatsächlichen Betrieb nach der Fertigstellung des Bauwerkes.

Es war im Grunde ein ganz alltägliches Szenario, was sich der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Bad Bergzabern, Hauptbrandmeister Herbert Rieger, und einer seiner Stellvertreter, Hauptbrandmeister Andreas Wölfle, überlegt hatten.

Ein Unfall, der sich auf jeder Baustelle ereignen könnte: ein Radlager fängt durch Überhitzung Feuer und bringt den Radladerführer in eine hilflose Lage. Der einzige Unterschied: Der Unfall ereignete sich in einem Tunnel.

Durch die starke Rauchentwicklung war der Tunnel in Minutenschnelle verraucht. Weitere Arbeiter konnten sich in einen sogenannten Schwadencontainer (Rettungscontainer) retten. Ein solcher ist stets hinter dem aktuellen Bauabschnitt zu finden. Aus diesem Rettungscontainer konnten sich die Arbeiter telefonisch mit dem vor dem Tunnel befindlichen (und mit einem Feuerwehrmann besetzten) Feuerwehrcontainer in Verbindung setzen und Informationen zu ihrer eigenen und zur Lage im Tunnel weitergeben.

Nach der Alarmierung durch die Leitstelle Landau (durch die Rauchentwicklung wurde die an der Tunnelbaustelle installierte Brandmeldeanlage ausgelöst), rückten die Einsatzkräfte mit 35 Feuerwehrfrauen und -männern und fünf Einsatzfahrzeugen an.

Eigens für die Bauphase wurde, unter finanzieller Beteiligung der bauausführenden Firma BeMo Tunnelling GmbH und der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, ein Spezial-Fahrzeug beschafft. Dieses Fahrzeug ist unter anderem mit 6 Atemschutzplätzen, Leuchten zur Kennzeichnung des Fluchtweges, Wasserentnahmestellen und Gefahrenstellen sowie Suchstöcken und Schlauchmaterial ausgerüstet.

Bereits während der Anfahrt des genannten Fahrzeuges kann sich so jeder auf dem Fahrzeug befindliche Feuerwehrmann auf dem Fahrzeug mit Atemschutz ausrüsten.

Das Grundkonzept dieses Fahrzeuges basiert auf Ideen und Erkenntnisse, die während der Ausbildung von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr bei der Fa. IFA in der Schweiz, erworben wurden. Die Firma IFA ist Spezialist im Training und Ausbildung im Umgang mit Gefahrenlagen in Tunneln und Tiefgaragen.

Weitere ehrenamtliche Kräfte werden dem Beispiel ihrer Kollegen folgen und sich in ihrer Freizeit zusätzlich ausbilden lassen.

Letztendlich konnten alle Personen aus der Tunnelröhre gerettet werden, mit nur leichten Rauchkontaminierungen. Alle Geretteten wurden von den Einsatzkräften der Feuerwehr an die am Einsatz beteiligte Schnelleinsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes, Ortsverband Bad Bergzabern übergeben. Diese war mit 16 Einsatzkräften und 3 Fahrzeugen vor Ort.

Trotz regelmäßiger Übungen und jährlicher Überprüfung der Einsatztauglichkeit der Atemschutzgeräteträger, waren die beteiligten Einsatzkräfte an der Grenze der Belastung.

Die Übung fand unter den Augen des Landrates des Kreises Südliche Weinstraße, Dietmar Seefeld (begleitet von seiner Frau und Tunnelpatin Astrid Seefeld), des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde, Herrmann Bohrer, des für den Brandschutz zuständigen ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde, Martin Engelhard, des Stadtbürgermeisters Hermann Augspurger, der Verantwortlichen der BeMo Tunnelling GmbH und des Landesamtes für Mobilität, des Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs des Kreises Südliche Weinstraße, Jens Thiel und einem seiner Stellvertreter, Karsten Moock, des Wehrleiters der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, Dirk Nerding und seinen Stellvertretern Jochen Kuntz und Lukas Schwarz, statt.

Aus Frankreich war eine Abordnung der Sapeurs Pompiers aus Wissemborg mit Wehrführung vor Ort. Dabei waren zwei Kollegen aus Straßburg, die für Tunneleinsätze in Frankreich ausgebildet sind.

Alle zeigten sich mit der Übung sehr zufrieden. Es werden auch in Zukunft weitere Übungen im Bereich der Tunnelbaustelle stattfinden.

Anschließend konnten sich alle Beteiligten bei Bratwurst und Erfrischungsgetränken über den erfolgreichen Übungsabend austauschen.

Ein herzliches Dankeschön geht an die Verantwortlichen der Fa. BeMo Tunnelling GmbH, insbesondere an den Projektleiter, Pafos Busch, die die Tunnelbaustelle für die Übung bereitgestellt haben. Die Arbeiten wurden eigens für die Übungszeit eingestellt. Danke auch für die Übernahme der Kosten für Essen und Getränke, sowie bei der Fa. Pyro-Conzept, Andreas Füß, für die Unterstützung bei der Verrauchung des Tunnels.